Der vordere Kreuzbandriss
… ist mein Spezialgebiet. Hier setze ich die Kreuzbandnaht mittels Ligamys-System
mit bisher 100% Erfolgsquote ein.
Bericht des ORF über meine Operationsmethode
Modernste und schonende Operationsmethoden für den vorderen Kreuzbandriss
Der Riss des vorderen Kreuzbandes auch anterior cruciate ligament rupture oder auch ALC-Ruptur auch Ruptura ligamenti cruciati anterioris genannt gilt als besonderes Kapitel.
Die Risse des vorderen Kreuzbandes folgen häufig nach hoher Krafteinwirkung auf das Knie, wobei es oft zu einer Überstreckung, Translations- und Rotationsbewegung kommt, die dafür verantwortlich ist, dass das vordere Kreuzband reißt. Da das vordere Kreuzband einen wichtigen Stabilisierungsfaktor für das Kniegelenk darstellt, führt das nicht Verheilen des vorderen Kreuzbandes zu einer chronischen Instabilität im Kniegelenk, welches als sogenannte giving way Attacken (Loslaßattacken) wahrgenommen werden. Diese giving way Attacken fühlen sich wie ein Wegrutschen des Knies an und können anfänglich zu Schädigungen der Menisci, mittelfristig zu Schädigungen des Knorpels des Kniegelenkes führen.
Die Angaben in der Literatur über das Heilverhalten des vorderen Kreuzbandes sind sehr unterschiedlich. Bei genauerer Überprüfung muss festgestellt werden, dass der Großteil der Risse des vorderen Kreuzbandes ohne operative Stabilisierung nicht so verheilt, dass das Kniegelenk wieder ausreichend stabilisiert werden kann.
Als neueste Entwicklung gilt die arthroskopische Naht des vorderen Kreuzbandes kombiniert mit der Stabilisierung des Kniegelenkes mit dem sogenannten Ligamys-System. Diese Methode kann nur in den ersten drei Wochen nach Riss des Kreuzbandes angeboten werden. Dabei wird das vordere Kreuzband arthroskopisch genäht und mittels eines internen Stabilisierungssystems bis zum Verheilen des genähten Kreuzbandes stabilisiert.
Ich war der erste steirische Chirurg, der diese Methode mit überragendem Erfolg im LKH Graz durchgeführt hat, wobei es zu einer 100%igen Verheilungsrate gerissener Kreuzbänder gekommen ist.
Der Vorteil dieser Methode liegt ganz klar auf der Hand und besteht darin, dass das eigene Band wieder vollständig verheilt und die Spannungsrezeptoren, welche sich im Band befinden, funktionstüchtig bleiben und dadurch die Muskulatur des Oberschenkels unterstützend bei der Stabilisierung des Kniegelenkes wirken kann. Bei ausgeprägten Verletzungen des Kniegelenkes mit Schwellung und Bluterguss im Kniegelenk ist eine Vorstellung beim Spezialisten unbedingt erforderlich, da nur dieser klinisch in der Lage ist, eine mögliche Ruptur des vorderen Kreuzbandes zu erkennen und die nötigen Schritte (damit innerhalb der ersten drei Wochen eine suffiziente operative Sanierung möglich ist) einzuleiten.
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Es gibt daher mehrere Behandlungsoptionen für den frischen Riss des vorderen Kreuzbandes, welche in Abhängigkeit von den Ansprüchen des Patienten und dem Ergebnis klinischer Tests (Lachmann, ev. Pivot shift) evaluiert werden müssen.
Bei nicht mehr frischen Rissen des vorderen Kreuzbandes, oder wenn sich das Kniegelenk mittels konservativer Therapie nicht stabilisieren lässt, ist es sinnvoll, eine sogenannte Kreuzbandplastik durchzuführen. Diese Operation wird ebenfalls arthroskopisch (minimal invasiv) durchgeführt und es wird aus zwei körpereigenen Sehnen, den Sehnen des Musculus semitendinosus und des Musculus gracilis,ein neues Kreuzband rekonstruiert.
Die Kreuzbandplastik mit Semitendinosus- und Gracilissehnen gilt als Standardtherapie bei chronisch instabilen Kniegelenken, wobei ich hier auch die Methode der Kreuzbandplastik in Doppelbündeltechnik, insbesondere für große und sportlich aktive Patienten anbieten kann.
Bei dieser für den Operateur wesentlich anspruchsvolleren Methode werden die beiden natürlichen Hauptbündel des vorderen Kreuzbandes separat nachgebaut, was zu einer noch besseren Stabilität des Kniegelenkes im gesamten Bewegungsumfang führt. Diese Methode ist jedoch an Grundvoraussetzungen gebunden, damit sie sinnvoll durchgeführt werden kann (Größe des Patienten und Stärke der Sehnen).
Wie stehen Fachkollegen zu dieser Operationstechnik?
Fest steht, dass die Kreuzbandplastik mit Semitendinosus- und Gracilissehne in Double Bundle Technik wegen ihres hohen Anspruchs an den Operateur nur von wenigen Chirurgen durchgeführt werden kann.
Daher wird diese Operationsmethode von manchen in ihrer Sinnhaftigkeit in Frage gestellt. Als Leitsatz möchte ich ein Zitat von einem der renommiertesten deutschen Kreuzbandchirurgen bringen, der sagt:
„Über die Kreuzbandplastik in Double Bundle Technik kann man diskutieren. Wenn ein Kreuzbandchirurg die Kreuzbandplastik in Double Bundle Technik nicht anbietet, weil er davon nicht überzeugt ist, ist das in Ordnung. Wenn er sie jedoch nicht anbietet, weil er sie nicht beherrscht, ist es problematisch. Ich kenne jedoch keinen Kreuzbandchirurgen, der die Kreuzbandplastik in Double Bundle Technik wirklich beherrscht, der nicht überzeugt von dieser Technik ist“.
Reruptur des Vorderen Kreuzbandes
Riss der Vorderen Kreuzbandplastik
Auch die beste vordere Kreuzbandplastik kann bei ausreichender Krafteinwirkung auf das Kniegelenk wieder reißen. Die Folge einer sogenannten Re-Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist wieder die Instabilität des Kniegelenks mit sogenannten giving way Attacken bzw. positiven klinischen Tests ( Lachmann, pivot shift ). Wenn nach einer gerissenen Kreuzbandplastik das Kniegelenk wieder instabil ist, sollte eine neuerliche Kreuzbandplastik durchgeführt werden.
In Abhängigkeit der Größe der Bohrkanäle nach der ersten Kreuzbandplastik sollte nach Durchführen einer CT-Untersuchung entschieden werden, ob ein- oder zweizeitig operiert werden kann. Wenn die Bohrkanäle nach der ersten Operation nicht erweitert sind, kann einzeitig entweder mit den Sehnen der gesunden Seite, oder mit einem Stück der Patellarsehne eine neuerliche Kreuzbandplastik durchgeführt werden.
Sind jedoch die Bohrkanäle deutlich erweitert, sollte die Revision zweizeitig erfolgen. Bei der zweizeitigen Revision werden in einem ersten Schritt die Bohrkanäle im Schienbein und Oberschenkel arthroskopisch mit Knochenzylindern aus dem Beckenkamm aufgefüllt. Nach einem halben Jahr wird mittels CT-Untersuchung überprüft, ob die alten Bohrkanäle wieder knöchern durchbaut sind. Wenn das der Fall ist, kann in einer zweiten Operation neuerlich eine Kreuzbandplastik entweder mit den ST/G Sehnen der gesunden Seite oder mit einem Stück der Patellarsehne durchgeführt werden.